Expertinnenführung zur Sonderausstellung "RADIKAL! Künstlerinnen* und Moderne 1910-1950" mit Meike Lander, Wissenschaftliche Volontärin und Co-Kuratorin der Ausstellung.
Das Saarlandmuseum besitzt rund 500 Arbeiten auf Papier des russisch-französischen Malers jüdischer Abstammung. Viele Illustrationen zu Werken der Weltliteratur befinden sich in diesem Corpus. Gleich mehrfach in seinem Leben hat Chagall in umfangreichen Zyklen die Inhalte des Alten Testaments verbildlicht - scheinbar zeitenthobene, ewiggültige Darstellungen, die gleichwohl dazu herausfordern, Entwicklung und Selbstbild unserer heutigen Gesellschaft zu reflektieren und aktuelle Fragen an das Schaffen von Chagall zu richten und in den Fokus der Ausstellung zu rücken.
Sonderführung zum Todestag Marc Chagalls | 28.03.2025 um 16 Uhr
Am Abend des 28. März 1985 verstarb Marc Chagall im Alter von 97 Jahren. Anlässlich des vierzigsten Todestages rückt die Moderne Galerie in einer öffentlichen Sonderführung am Freitag, den 28.03, 16 Uhr, Chagalls bewegtes Leben in den Fokus. Dafür nähern wir uns ihm zum einen anhand von ausgewählten Selbstporträts, von denen einzelne auf seinem autobiographischen Roman „Mein Leben“ basieren. Zum anderen erlauben Chagalls Bibelillustrationen in der aktuellen Ausstellung Marc Chagall – Die heilige Schrift einen Blick auf seine vielschichtige Biographie. Die Bibel galt dem Künstler nach eigenem Bekunden als „reichste poetische Quelle aller Zeiten“. Immer wieder gewann er aus der Bibellektüre Inspiration, Kraft und Halt. Seine künstlerischen Interpretationen biblischer Geschichten sind teils mit autobiographischen und zeitgeschichtlichen Ereignissen verflochten, denen in der Führung nachgegangen wird.
Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Eine Anmeldung ist unter service@saarlandmuseum.de oder Tel.: 0681.9964-234 erforderlich.
Kosten: 3,-€ zzgl. Eintritt pro Person
Eintrittspreise: 10,-€ / ermäßigt 7,-€
Abendvortrag "Marc Chagalls jiddische Bilderwelten" | 02.04.2025 um 18 Uhr
mit Prof. Dr. Sabine Koller, Professorin für Slavisch-Jüdische Studien an der Universität Regensburg | in Kooperation mit dem Institut d'Études Françaises de Saarbrücken.
Marc Chagall war ein Künstler vieler Ausdrucksformen und ein Grenzgänger zwischen den Welten. Der 1887 im heutigen Vicebsk (Belarus) geborene Künstler verbindet facettenreich russische, jüdische und westeuropäische Kunsttraditionen und Avantgarde-Strömungen, aber auch Malerei, Sprache und Literatur miteinander. Zum interkulturellen Künstler gesellt sich der intermediale, der virtuos Wort und Bild verknüpft, Sprache, Literatur und Malerei in einen Dialog treten lässt. Die jiddische Literatur und Sprache spielen dabei eine herausragende Rolle. Doch Chagall ‚malte‘ nicht nur Jiddisch, er dichtete auch in dieser Sprache.
In ihrem Vortrag stellt Sabine Koller nicht nur den Künstler und Illustrator, sondern auch den Dichter Chagall und seine lebenslange Verbundenheit mit der jiddischen Kultur und Literatur vor.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme am Vortrag ist kostenfrei.
Bismarckstraße 11-15,
66111 Saarbrücken
Dienstag - Sonntag: 10 - 18 Uhr
Mittwoch: 10 - 20 Uhr